Kann man bei hormonabhängigem Brustkrebs die ketogene Ernährung anstatt einer Antihormontherapie anwenden?
Die ketogene Ernährung ist keine Alternative zur Antihormontherapie: im Idealfall werden beide Maßnahmen zusammen durchgeführt. Damit wird dem Tumor von mehreren Seiten das Leben schwer gemacht. Die Antihormontherapie unterdrückt bei einem hormonrezeptorpositiv getesteten Tumor den Wachstumsreiz von Hormonen, in diesem Fall Östrogen, auf die Tumorzellen. Bei Krebszellen stimulieren aber auch andere Wachstumshormone die Vermehrung der Zellen, dazu gehört unter anderem auch Insulin. Die ketogene Ernährung verhindert starke Blutzucker- und Insulinschwankungen, was die Wachstumssignale von Insulin auf das Tumorgewebe abschwächt. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass Insulin im Fettgewebe die Bildung von Östrogen anregen kann, die Bioverfügbarkeit von Östrogen im Körper erhöht und in Tumorzellen die Bildung von Hormonrezeptoren anregt. Auch hier sollte die ketogene Ernährung durch die Vermeidung von Insulinspitzen günstig wirken. Die beiden Maßnahmen ketogene Ernährung und Antihormontherapie ergänzen sich also. Wer bei einer Antihormontherapie unter starken Nebenwirkungen leidet und sie deshalb nicht durchführen kann, kann immerhin von der ketogenen Ernährung profitieren.